Dokumentation Wolfsvorkommnisse

Nutztierrisse durch den Wolf im Kanton Glarus

10 Schafe und Lämmer tot
Was in der Nacht von Freitag, 06.05 auf Samstag, 07.05.2022 wirklich geschah werden wir nie wissen. Aber was wir wissen ist, dass der Landwirt und Tierhalter am frühen Morgen beim Kontrollgang ein Gemetzel an seinen Schafen vorfand. Zehn seiner Schafe und Lämmer sind tot, gerissen durch den Wolf.

Sowohl die Wildhut als auch der Herdenschutzbeauftragte konnten feststellen, dass der mit mindestens 3000 Volt elektrifizierte Zaun tadellos und nach den Vorgaben des BAFU gestellt worden war, auch wenn er nun teilweise am Boden lag, was auf einen langen Kampf hindeutet. Der stehengebliebene Zaun wurde zur Todesfalle.

Der Angriff fand in Siedlungsnähe und im Talboden statt.

Der Landwirt hat das seine getan, um diesen Wolfsangriff abzuwenden, nun ist es am Staat, das seine zu tun, dass sich solche Angriffe nicht wiederholen und Regulierungsabschüsse noch vor der Alpsaison vornimmt.

Vergrämungsmassnahmen in und um Siedlungen müssen begonnen werden.

Wir blicken mit grosser Sorge auf die Alpsaison.

Wir sind wütend und traurig!

Glarner Bauernverband

Glarus, 09.05.2022

Erneut Wolfsangriffe auf Nutztiere

Departement Bau und Umwelt • Zwischen dem 9. und 11. Juni sowie vom 12. Juni auf den 13. Juni kam es zu weiteren Wolfsangriffen auf ungeschützte Nutztiere im Kanton Glarus.

Zwischen dem Abend des 9. Juni und dem Morgen des 11. Juni griff ein Wolf eine Schafherde in Elm, Wichlen, an und tötete vier Schafe. Zwei weitere Schafe wurden verletzt, zwei Schafe werden vermisst. Die Schafe waren nicht geschützt. Der Herdenschutz auf der Alp Wichlen gilt laut der aktuellen Einschätzung des Kantons als unzumutbar. 

Oberhalb von Sool wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni ein Ziegenkitz von einem Wolf getötet. Diese Ziegen waren nicht geschützt.

Blutiger Alpbeginn im Glarnerland

Wolfrisse auf der Alp Saumen, Krauchtal, Matt (GL), 16.06.22
Mindestens 6 Schafe tot – Herde durch Herdenschutzhunde geschützt

Was die Fachkommission und weite Teile der Landwirtschaft befürchtet haben ist nun eingetroffen: Innert Wochenfrist vier Rissereignisse auf verschiedenen Glarner Alpen: Es wurden 12 Tiere getötet und 2 gelten als vermisst und dies nach erst drei Wochen seit dem Beginn der Alpsaison.

Wir halten konsterniert fest, dass der Herdenschutz nach den Rissen beim Dorf Matt (07.05.22) auch in diesem Fall nicht genügend Schutz bietet. Die mindestens 6 gerissenen Schafe im Krauchtal aus einer Herde, welche von mehreren Herdenschutzhunden geschützt war, sprechen eine klare Sprache.

An dieser Stelle halten wir fest, dass sich die Glarner Regierung in ihrer Antwort auf die Interpellation Waldvogel und Schnider im August 2021 gründlich getäuscht hat. Dort stand, die Glarner Alpwirtschaft sei zur Zeit nicht in Gefahr. Wir waren damals schon klar anderer Meinung und haben eindringlich von den Konsequenzen der Wolfspräsenz für die Weidetierhaltung gewarnt.

Wir erwarten deshalb von der Glarner Regierung, sich öffentlich klar zur Glarner Alp- und Weidewirtschaft zu bekennen.

Weiter wünschen wir uns, dass sich der Regierungsrat mit aller Vehemenz und allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln für eine schnelle, griffige Regulation einsetzt.

Die Jagdverwaltung muss sicherstellen, dass ein proaktives Glarner Wolfsmanagement umgesetzt wird, welches uns und unsere Tiere vor diesem Raubtier schützt. Bei Bedarf ist die Unterstützung durch Glarner Jäger zu erfragen.

Die Last des Wolfsdrucks kann nicht von der Landwirtschaft alleine getragen werden.

 

Fachkommission Grossraubtiere des Glarner Bauernverbandes

Glarus, 21.06.2022

 

 

Geschützter Herde (eingezäunt und Herdenschutzhunde)

MM DBU: In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli 2022 wurde die Schafherde im Bereich Wichlen, Elm, von einem Wolf angegriffen. Insgesamt wurden zwei tote Schafe gefunden. Die Alp gilt als derzeit nicht zumutbar schützbar. Es wird angenommen, dass der Wolf zum sogenannten Kärpfrudel gehört.

MM DBU: Am 11. Juli 2022 wurden zwei tote Schafe auf der Alp Wichlen gefunden, die durch Wölfe gerissen wurden (Medienmitteilung vom 13. Juli 2022). Im Verlauf der letzten Woche wurden weitere 5 Schafe tot aufgefunden, die zwischen dem 11. und 13. Juli 2022 gerissen wurden. In der Folge wurden die Schafe durch die Einsatzgruppe Herdenschutz kontrolliert, gezählt und in einer anderen Weide eingezäunt. Aufgrund der Topographie ist ein vollständiger Schutz nicht möglich, die Alp gilt als nicht zumutbar schützbar. Seit dem 11. Juli 2022 wurden insgesamt 9 Schafe getötet, 4 verletzt und 14 Tiere gelten als vermisst. Die Risse liegen alle im Streifgebiet des Kärpfrudels.

MM DBU: Am 17. Juli 2022 wurden auf der Alp Falzüber in Elm 2 tote Ziegen gefunden, welche durch einen Wolf getötet wurden. 4 Tiere wurden verletzt und 3 Tiere werden vermisst. Es wurden DNA-Proben entnommen, die Alp wird derzeit als nicht zumutbar schützbar beurteilt.

Auf der Webseite des Kantons  werden Beobachtungen und Risse durch Grossraubtier in mit roten Punkte in der Karte eingezeichnet. 

Auf der Webseite der Bauerngruppe Glarus Süd sind einige Bilder und Berichte zu finden. 

Um die Wolfsvorkommnisse dokumentieren zu können, sind wir dankbar, wenn du uns Sichtungen und Risse mit Angaben von Ort und Zeit meldest. Gerne auch mit Bilder. Die Daten werden anonym publiziert. E-Mail: Info@bvgl.ch